Geschichte

Der Brauch des Kreuzweg-Gehens entstand im 14. Jahrhundert. Der im Heiligen Land übliche Pilgerbrauch, dem Weg der Kreuzigung nachzugehen, wurde von den Franziskanern zu einer Art Volksandacht entwickelt. Dahinter stand das Bestreben, die Ereignisse um das Leiden und Sterben Christi den Gläubigen möglichst plastisch vor Augen zu stellen. So ging man in Jerusalem den Weg nach, den Jesus vermutlich von der Verurteilung bis zum Tod am Kreuz gegangen ist. Während des Weges wurde an verschiedenen Punkten der Geschehnisse der Passion gedacht. Heute heißt diese Straße Via Dolorosa (lat.: schmerzhafte Straße).

Im 14. Jahrhundert waren es im deutsch-katholischen Raum zumeist nur 7 Stationen (Zahl der Stationskirchen in Rom), dann fügte die Volksfrömmigkeit sieben weitere, legendäre Stationen hinzu: das dreifache Zusammenbrechen Jesu unter der Last des Kreuzes; die Gestalt der Veronika, die ihm das Schweißtuch reicht; die Begegnung mit den weinenden Frauen vor Jerusalem; die Annagelung ans Kreuz; Jesu Leichnam im Schoß seiner Mutter. 1625 fügte der spanische Franziskaner Antonius Daza die 2 restlichen dazu und ab da verbreiteten sich die 14 Stationen vor allem durch Leonhard v. Maurizio (+1751) und seine Anleitung des „Kreuzweg-Betens“ über die ganze Welt.

Da es nicht für alle Christen möglich war, das Heilige Land zu besuchen, baute man in Europa Nachbildungen des Kreuzweges. Zuerst war es ein wirklicher Weg (meist auf einen Berg hinauf), der von den bildlichen Darstellungen der 14 Stationen gesäumt wurde. Später (etwa 1700) begann man, an den Wänden im Kircheninneren die Kreuzwegstationen darzustellen. Aus dem gegangenen Kreuzweg wurde die Kreuzwegandacht. Gebetet wird der Kreuzweg vor allem in der Fasten- bzw. Passionszeit. Am Karfreitag geht in Jerusalem jedes Jahr eine große Zahl von Pilgern den traditionellen Kreuzweg auf der Via Dolorosa. Die 15. Station, die Auferstehung Jesu, die erst in unserer Zeit oft bei Kreuzwegen dazugefügt wird, ist vielleicht eine Reflexion auf die Liturgiereform des II. Vatikanischen Konzils. Das Triduum betont: Leiden, Tod und Auferstehung Jesu! Daher ist eine 15. Station nicht die Erfindung unserer Tage sondern das ursprüngliche christliche Verständnis der österlichen Tage vom Gründonnerstag bis zur Osternacht als einem Tag.

Der Sinn des Kreuzweges ist zum einen, das Leiden Christi anschaulicher und intensiver mitzuerleben. Deshalb wird mitunter auch ein richtiges Holzkreuz mitgetragen, so dass die Teilnehmer selbst einmal die Last auf den Schultern spüren. Zum anderen kann man dabei den eigenen, mitunter leidvollen Lebensweg als eine Form der Christusnachfolge begreifen. Und nicht zuletzt soll auch unsere eigene Schuld deutlich werden, für die Jesus gestorben ist, beziehungsweise mit der wir selber anderen das Leben zum Kreuzweg machen.
In neuerer Zeit wird auch verstärkt die Gestalt Jesu mit den unter ungerechten sozialen oder politischen Verhältnissen Leidenden unserer Zeit identifiziert (z.B. Lateinamerika, Dritte Welt).

In den meisten katholischen Kirchen sind an den Seitenwänden gut sichtbar 14 Kreuzwegbilder angebracht. Mehr oder weniger kunstvoll stellen sie einzelne Szenen aus der Leidensgeschichte Jesu dar, angefangen von der Verurteilung durch Pilatus bis zur Grablegung. Während der Kreuzwegandacht gehen Gläubige einzeln oder in Gruppen durch die Kirche und bleiben vor jedem Bild stehen, sie machen „Station“, wie man sagt, und betrachten jede Szene im Gebet. Heute findet man die Bilder oder „Stationen“ oft eng nebeneinander gehängt. Manchmal wird der Kreuzweg überhaupt nur in der Kirchenbank sitzend oder kniend gebetet. Das war nicht immer so. Seinen Ursprung hat der Kreuzweg im religiösen Leben der Christen in Jerusalem. Diese machten sich schon im Altertum immer wieder auf den Weg, um betend und singend die Orte des Leidens und Sterbens ihres Herrn nachzugehen. An diesen Prozessionen nahmen auch viele Pilger und Pilgerinnen aus dem Abendland teil. Später baute man für jene Gläubigen, die nicht ins Heilige Land pilgern konnten, Kalvarienberge in ihrer Heimat oder richtete – gleichsam als Miniaturausgabe – Kreuzwegstationen in den Kirchen ein. Inhalt und Zahl der Stationen variierten im Lauf der Geschichte.

Die heute üblichen 14 Stationen verdanken wir dem spanischen Franziskanermönch Antonius Daza (17. Jh.). Weltweite Verbreitung erlangte diese Form des Kreuzweges durch den hl. Leonhard v. Porto Maurizio (1676 -1751), ebenfalls Franziskanermönch und eifriger Volksmissionar in Italien. Dieser begeisternde Barockprediger soll selbst 576 Kreuzwege errichtet haben.

Ist der Kreuzweg noch modern? Tun seine Bilder des Leidens nicht unnütz weh? Oder ist er gerade heute, wo uns von allen Plakatwänden riesige Bilder eine Welt voller Lust und Schönheit vorgaukeln, in der Leid, Schuld und Tod verdrängt werden, ein wichtiger „Störfaktor“? Kreuz und Kreuzwegbilder zeigen uns auf alle Fälle die andere, die dunkle Seite des Menschseins. Und sie zeigen uns jenen Gott, der freiwillig mit uns auch ins Dunkel und durch das Dunkel geht – bis es licht wird. So lassen moderne Künstler den Kreuzweg manchmal in eine 15. Station, in ein Osterbild münden: „Jesus ist auferstanden“. Gott kann aus jedem Karfreitag einen Ostersonntag blühen lassen. Dieser Glaube trägt auch heute.

Der Ursprung

Der Ort an dem die Geschichte des Kreuzweges begonnen hat, ist Jerusalem. Dort, wo Jesus seinen Leidensweg gegangen ist, gab es ursprünglich zwei Eckpunkte: die Burg „Antonia“ (das Haus des Pilatus: Verurteilung Jesu) als Ausgangspunkt und Golgota (Kalvarienberg: Tod am Kreuz) als Zielpunkt dieses Weges. Diese zwei Stationen suchten schon die ersten Christen der Urgemeinde auf. Dabei wollten sie sich dessen erinnern und das vergegenwärtigen, was sich auf diesem „letzten Weg“ des irdischen Jesus zugetragen hat. So dachten Christen an diesen geschichtsträchtigen Orten über den bitteren Leidensweg Jesu im Gebet nach und hielten dabei gottesdienstlich inne, das heißt: sie machten „statio“ – sie blieben stehen. Im meditativen, betenden Nachgehen des Leidenweges Jesu konnten die Anhänger Jesu, diesen Weg mit Ihrem eigenen Lebensweg in Verbindung bringen, besonders jene Abschnitte, die sie in ihrem Alltag wieder finden konnten und als beschwerlich, belastend und leidvoll erfuhren.

Die Entfaltung

Im Lauf der Zeit wuchs bei den Christen das Bedürfnis, den Weg Jesu von der Verurteilung bis zur Kreuzigung – Etappe für Etappe – möglichst so nachzugehen, wie sie glaubten, dass ihn Jesus selbst gegangen ist. So entfaltete sich dieser Weg nach und nach auf 7, 14, 15 Stationen – in einigen Ländern sogar bis auf 45 Stationen. (z.B. Monte Sacro in Varallo/Italien). Ca. seit 1600 setzte sich das Hauptmodell des Kreuzweges mit vorwiegend 14 Stationen durch. Für die Ausgestaltung der einzelnen Stationen waren biblische Textmotive, sowie nicht-biblische, volkstümliche Motive der Ausgangspunkt. Die meisten Stationen stützen sich aber nicht auf biblische Quellen, sondern sind Betrachtungen menschlichen Leides, das auch Jesus auf seinem Weg erfahren hat.

Die Entstehung der Andacht zum Kreuzweg

Was bei Pilgerfahrten „am Ort“ selbst eindrücklich erlebt wurde führte zum weiteren Wunsch, die Heiligen Stätten auch fern von Jerusalem nachzuerleben.
Im Abendland entstand so die Idee, die Ereignisse des Leidensweges abzubilden und in der Kirche Bilder anzubringen (um 1700). Daraus erwuchs nach und nach die gemeinsame Kreuzwegandacht. Die Kreuzwegandacht möchte zum einen lehren, leibhaftig mitzufühlen, was Christus gelitten hat.
Wer mit Christus geht, trägt mit ihm. Die Größe der Liebe des Erlösers und die große eigene
Schuld lässt sich erahnen. Wer diese Andacht mit vollzieht, lernt bereuen und kann eine tiefe
innere Umkehr erfahren. Zum anderen stellt dieser Kreuzweg eine Schule der Überwindung dar.
Wer diesen Weg mitgeht, sieht Jesus bitterste Leiden des Leibes und der Seele durchmachen, aber diese auch durch seine Liebe zu Gott und zu uns Menschen überwinden. Wer mitgeht, lernt, mit dem eigenen Schicksal Ähnliches zu vollbringen. Schwerpunkt dieser Andacht ist die persönliche Betrachtung. Texte zur Betrachtung und zum Gebet sind Ausgangspunkt der Andacht. Bilder sind nicht erforderlich, die einfühlsamen Texte stehen im Vordergrund.

Was geschieht im Kreuzweg?

Der Kreuzweg Jesu gewinnt an existentieller Bedeutung, wenn er mit dem eigenen Leben in Verbindung gebracht wird. Gerade die leidvollen Lebenserfahrungen auf dem eigenen Lebensweg können dadurch angesprochen und aufgearbeitet werden. Im Gegensatz zu einem Passionspiel ist der Kreuzweg keine „Aufführung“ mit „Zuschauern“, sondern ein „Mit-Gehen“ und Mit-Erleben des Leidensweges Jesu. Wer Christus nachfolgt, mit ihm „mit-geht“ und von dieser Haltung aus das eigene Leiden betrachtet, wer mit ihm „mit-leidet“, kann sich so aufgefangen wissen von ihm, der diesen menschlichen Weg zu Ende gegangen ist und dadurch uns Menschen befreit, erlöst und eine neue Lebensperspektive aufgezeigt hat.
Der Mitvollzug dieses Weges kann mit dem ganzen Körper erfolgen:
· Es ist ein Mit-Gehen (ich lege einen Weg zurück – mit Höhen und Tiefen),
· es ist ein Stehen an bestimmten Punkten des Weges („statio“/Station machen, ein Nachdenken über Ereignisse, die mir widerfahren) und
· es ist auch ein Knien (jeder kann als Mensch wie Jesus fallen, kann seine Ohnmacht und Grenzen spüren).

Das Kreuz im Leben

Der Begriff „Kreuz“ wird oft einseitig negativ Verstanden: Leid, Schmerz, Not, Grenzerfahrungen – „Kreuz“ – belasten, scheinen das Leben einzuengen, einzuschränken und zu verhindern. „Kreuz“ hat jedoch auch eine „Kehrseite“. Es bedeutet gerade in Form des Kreuzweges Durchgang zur Auferstehung, in die das Ende des Weges einmündet und ohne die der ganze Weg tatsächlich – menschlich gesehen – „sinn-los“ würde. Insofern ist nicht der Tod (am Kreuz) das Ziel des Weges, sondern die Auferstehung, das Leben. Der Kreuzweg ist nicht ein „Irrweg“, der ins Nichts, in eine Sackgasse führt, sondern er ist ein Hoffnungsweg, der den Glaubenden auf neue Art Leben erschließt, Leben in Fülle, unbegrenztes, göttliches Leben.

Weg der Liebe

Der Kreuzweg ist ein „Weg der Liebe“. Jesus hat uns diesen Weg gezeigt und ist ihn selbst gegangen. Manchmal ist dieser Weg steinig, uneben, kurvig, anstrengend – eben ein „Kreuzweg“.
Besonders schwere Kreuze können sein: Krankheit, Hunger, Folter, Gefangenschaft, Erniedrigung, … Kreuzweg im geistlichen Sinn kann auch der leidvolle Lebensweg eines Christen sein, der diesem Weg nicht ausweicht, sondern diesen ganz bewusst in der Gesinnung Christi geht.

Weg zu den Menschen und Weg zu Jesus

Kreuzweg ist ein Weg zu den Menschen und als Weg der Menschen auch ein Weg zu Jesus. Jesus sagt von sich selbst: „Ich bin der Weg“ (vgl. Joh 14,6). Wer diesen Weg Jesu nachgeht, kommt zu den Menschen: zu den Armen, Schwachen und Kranken, zu Kindern und zu Alten, zu allen Menschen. Jesus sieht jeden Menschen, dem er begegnet an, berührt ihn mit seinen Händen, öffnet ihm die Augen für das Reich Gottes. Wer aber den Menschen nachgeht, begegnet auch Jesus, der im Armen, Kleinen, Schwachen, … sein Antlitz spiegelt.
Wer den Weg Jesu (mit-)geht, schaut nicht am Rande zu, sondern mischt sich ein, engagiert sich für das „Not-wendige und Not-wendende“ (wie Simon von Zyrene oder Veronika).
Wer den Kreuzweg betrachtend geht, denkt über das eigene und das fremde Leben nach, er sieht tiefer in das Leben hinein und bleibt nicht an Vordergründigem, Endlichem, Begrenztem stehen.

In verschiedenen Lebensphasen

Der Kreuzweg jedes Menschen sieht anders aus: Ob jemand diesen Weg als Kind, als Jugendlicher, als Erwachsener, als alter, kranker Mensch geht – in jeder Phase des Lebens wird der eigene Weg neu erfahrbar. Der einzelne kann zurückblicken auf eine bewältigte Lebensstrecke, er kann innehalten und ausblicken auf das was vor ihm liegt: das Hoffnungsvolle, aber auch Beschwerliche.

Das Kreuz als Sieg

Neuere Kreuzwege sehen im Schicksal Verfolgter und Gefolterter den Leidensweg Jesu. Die alte Vorstellung vom Kreuz als Sieg wurde vor einigen Jahren in Turin symbolisch neu umgesetzt: Der „Kreuzweg“ wird „Via Lucis“ – Weg des Lichtes genannt, weil dieser Weg ins Licht, in die Auferstehung, in die Herrlichkeit des Himmels mündet. Die grundlegend positive Seite wird hervorgehoben, dass alles Leid einmal verwandelt wird. Der „Kreuzweg“ wird für den Gläubigen zum „Lichtweg“

Der Kreuzweg als Gottesdienstform

Der Kreuzweg, wie wir ihn heute in seiner Vielfalt kennen, ist eine besondere Gottesdienstform. Diese Form ist in der Volksfrömmigkeit verwurzelt und kann deshalb auch als eine volkstümliche Andachtsform bezeichnet werden. Die Struktur ist einfach und kann je nach Ausfaltung unterschiedliche Akzente enthalten. Die Grundelemente können sein: · eine bestimmte Anzahl von Stationen · as Betrachten eines Ereignisses, einer menschlichen Grunderfahrung auf diesem Weg (zu finden in einer biblischen oder nicht-biblischen Quelle), die mit den Erfahrungen des Leidensweges Jesu in eine Beziehung gesetzt werden kann; eine Meditation · Suche nach Verbindung zum eigenen Leben · Gebet · Lied zur Vertiefung einer Grundaussage · Gehen von Station zu Station Die Gottesdienstform des Kreuzweges ist ein konkreter Abschnitt des Weges der Erlösung – es werden die letzten Tage des irdischen Jesus meditiert, betrachtet. Insofern kann der Kreuzweg auch eine meditative Vorbereitung auf das sein, was in der Eucharistie in versammelter Gemeinde auf intensive Weise gefeiert wird, nämlich die Erlösung von allem Leidvollen, Schmerzlichen, Bitteren, von Not und Tod durch Jesus Christus. Der Kreuzweg ist der Weg, den uns Jesus gezeigt hat und den er selbst gegangen ist – bis zum Ende. Dabei ist aber nicht das Leid, der Schmerz, der Tod, sondern das Leben, die Erlösung, die Auferstehung das Ziel des Weges.

Die ältesten Darstellungen der Kreuztragung Christi, ab dem 4. und 5. Jahrhundert, beschränken sich in Anlehnung an die drei Evangelien Matthäus, Markus und Johannes auf die Kreuztragung des Herrn oder die Hilfe des Simon von Cyrene.
Im 12. Jahrhundert wird das Thema dann insofern erweitert, als die Mutter Jesu und die übrigen Frauen als Mitkreuzträgerinnen aufgenommen werden. Die italienische Frührenaissance, insbesondere ihr Bahnbrecher und Wegbereiter Giotto, schuf zuerst einen figurenreichen Zug in der berühmten Kirche St. Maria della Arena in Padua.
Verhältnismäßig spät wurde das Kreuztragungsbild ausgeweitet in verschiedene Stationsbilder auf Grund der Passion beim Evangelisten Lukas, so durch die von ihm berichtete Begegnung des Herrn mit den Frauen Jerusalems. Die Einführung der hl. Veronika in den Kreuzweg, so reich an Stimmungswerten, ist bekanntlich nicht biblisch zu begründen, sondern steht in Verbindung mit einer früh geschaffenen Legende, während der Kreuzträger Simon eine willkommene biblische Bereicherung der Andachtsbilder wurde. Aus dem dreifachen Fall Christi unter dem Kreuze leitete man die Notwendigkeit von Simons Hilfe ab.
Die Zeit der Mystik und die im 15. Jahrhundert besonders in Deutschland und Frankreich aufkommenden Passionsspiele wirkten außerordentlich bereichernd auf die bildlichen und plastischen Wiedergaben der Kreuzweg-Szenen. Andere neue Anregungen kamen in dieser Zeit aus Erinnerungen an die Pilgerfahrten nach Jerusalem.
Die Sitte, den „Kreuzweg zu gehen“, stammt vermutlich aus der Zeit der Kreuzzüge. Die Pilger im Heiligen Lande schritten betend den Weg vom Hause des Pilatus bis Golgatha nach. Diesen Erinnerungsweg machten sie auch in der Heimat und stellten Bilder an den Pfad, der meistens auf einen Berg führte.

Sieben Fußfälle

Lange Zeit, bis ins 17. Jahrhundert, umschrieb der Kreis der Kreuzwegstationen sieben Einzelszenen. die „sieben Fußfälle“, wie sie um 1830 auch noch am Mescheder Klausenweg standen. Die Kreuztragung, den dreimaligen Fall, die Begegnung des Herrn mit seiner Mutter, die Überreichung des Schweißtuches durch Veronika und das Begräbnis. Gerade in Deutschland hat sich dieser Kreuzweg der „sieben Fußfälle“ besonders ausgebreitet. Heute findet man im allgemeinen 14 Stationen.

Die 14 Stationen:

  1. Jesus wird zum Tode verurteilt.
  2. Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern.
  3. Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz.
  4. Jesus begegnet seiner Mutter.
  5. Simon von Zyrene hilft Jesus das Kreuz tragen.
  6. Veronika reicht Jesus das Schweißtuch.
  7. Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz.
  8. Jesus begegnet den weinenden Frauen.
  9. Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz.
  10. Jesus wird seiner Kleider beraubt.
  11. Jesus wird an das Kreuz genagelt.
  12. Jesus stirbt am Kreuz.
  13. Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt.
  14. Der Leichnam Jesu wird ins Grab gelegt.